Ruheoasen auf dem München Trail
RUHEOASEN AUF DEM MÜNCHEN TRAIL
Manchmal sehnt man sich in der Stadt nach Orten, die Ruhe und Gelassenheit ausstrahlen, an denen man nicht das Gefühl hat, mitten in der Stadt zu sein, umgeben von Straßen, Lärm und vielen Menschen. Meist inmitten von viel Grün, vielleicht mit Blick auf ein Gewässer oder Häuserdächer, vielleicht auf einer Bank, wo man für einen Moment die Seele baumeln lassen kann.
Während die meisten Etappen des München Trails an sich schon ein Ausflug zu mehr Ruhe sind, da sie durch Seitenstraßen, Parks, Grünstreifen sowie entlegenere Stadtviertel verlaufen, gibt es dennoch ganz besondere Orte, richtige „Ruheoasen“ nennen, an denen es sich lohnt, etwas länger zu verweilen.
1) Alter Nordfriedhof
Es mag zunächst etwas pietätlos klingen, auf einem Friedhof eine längere Pause mit einem Picknick oder gar einem Nickerchen zu machen. Doch der Alte Nordfriedhof zwischen Schwabing und der Maxvorstadt strahlt diese ganz besondere, ruhige und entspannte Atmosphäre aus. Seit 1944 ist der Friedhof stillgelegt und es finden keine Begräbnisse mehr statt. Und so findet man heute zwischen den rund 700 teilweise efeuumrankten Grabmalen immer ein ruhiges Plätzchen. Auf Etappe 7 kann man den Charme dieser Oase entdecken und neue Energien tanken.
2) Alter Südfriedhof
Auf Friedhöfen scheinen selbst die Lebenden Ruhe zu finden. Allerdings doch lieber beim Spazierengehen unter großen Bäumen und zwischen bewachsenen Grabsteinen. Der Alte Südfriedhof wird häufig als einer der schönsten Orte in München bezeichnet und ist einer der wichtigsten Friedhöfe Europas.
Hinter dem Sendlinger Tor gelegen, wurde der Friedhof 1563 als Pestfriedhof vor den Toren der Stadt angelegt. Ende des 18. Jahrhunderts wurde er dann zum Zentralfriedhof von München. Seit dem 2. Weltkrieg ist hier niemand mehr begraben worden. Doch seine Grabmäler erzählen heute Geschichten von großen Schriftstellern oder wichtigen Architekten, wie zum Beispiel Leo von Klenze. Aber auch von wichtigen geschichtlichen Ereignissen wie der Mordweihnacht von 1705. Auch die Büsten und Plastiken wurden damals von berühmten Künstlern wie Franz Jakob Schwanthaler und seinem Sohn Ludwig von Schwanthaler sowie Friedrich von Gärtner erschaffen.
Etappe 10 führt direkt durch den Alten Südfriedhof und so kann man hier in aller Ruhe die Gräber erkunden und die Atmosphäre auf sich wirken lassen.
3) Rosengarten
Von den Friedhöfen zu einer herrlich duftenden Naturoase: dem Rosengarten! Hinter der Isar, abseits der vielen Menschen, liegt dieser idyllische kleine Park, in dem im Sommer Tausende von Rosen blühen. Ursprünglich angelegt, um historische Pflanzen zu züchten und zu erhalten, wurde der Garten zwischen 1986 und 1989 vom Baureferat der Stadt München umgestaltet, erweitert und für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Heute findet man neben Rosen auch zahlreiche andere Blumen und Pflanzen, die alle gute beschriftet und zum Teil näher beschrieben sind. Hier gibt es zu jeder Jahreszeit etwas zu entdecken! Zum Beispiel den Giftpflanzengarten oder den Tastgarten. Auch Hobbygärtner sind willkommen und können in einem extra Bereich Gemüse, Obst oder Kräuter anpflanzen. Das Plätschern des Baches, der durch den Park fließt, rundet dieses wunderbare Erlebnis ab.
Von der Etappe 10 aus erreicht man diese Wohlfühloase in zwei Minuten über die Sachsenstraße und kann dort gemütlich eine Pause einlegen, an Blumen schnuppern und im Gras die Beine entspannen.
4) Westpark West
Die Etappe 2 des München Trails führt durch den 60 Hektar großen Westpark, der für die internationale Gartenschau 1983 angelegt wurde und heute ein Naherholungsgebiet mitten in Sendling neben Autobahn und Ring bietet. Der mittlere Ring teilt den Park in einen östlichen und westlichen Teil, wobei besonders der westliche Teil ein Ausflug fernab der Stadt ist. Hier findet man das Ostasien-Ensemble mit China- und Japangarten, der Nepalesischen Pagode und der Thailändischen Sala mit Buddha-Statue. Da kann es leicht passieren, dass man vergisst, dass man noch in München ist. Im Westpark findet man außerdem Münchens zweiten Rosengarten mit 500 Rosenarten, die einen besonderen Charme versprühen. Zudem gibt es einen Blindengarten, einen Aussichtspunkt auf den Westsee und viele verzweigte Wege, die zum Erkunden einladen. Natürlich kommen auch Sitzgelegenheiten und Einkehrmöglichkeiten nicht zu kurz, die diesen Ort zu einer gelungenen Oase des Wohlgefühls und der Ruhe machen.
5) Von der Amalienburg zur Badenburg im Nymphenburger Schlosspark
Während der vordere Teil des Parks rund um das Nymphenburger Schloss sehr belebt ist, herrscht im südöstlichen Teil noch etwas mehr Ruhe. Hier kann man auf der Etappe 4 des München Trails gemütlich von der Amalienburg zur Badenburg spazieren. In feinem Rosa erscheint die Amalienburg in einem Kreis von Bäumen. Das Lust- und Jagdschlösschen ist eines der bedeutendsten Schöpfungen des europäischen Rokoko und wurde zwischen 1734 und 1739 als Geschenk von Kurfürst Karl Albrecht an seine Gemahlin Maria Amalia erbaut. Unter großen Laubbäumen, am Wassers entlang, erreicht man linkerhand die Badenburg. Wunderschön am See gegenüber des Apollotempel gelegen, gilt die Badenburg als das erste beheizbare Hallenbad der Neuzeit.
Die beiden Parkburgen können im Sommer (April-Oktober täglich 9-18 Uhr) mit einer Eintrittskarte besucht werden. Der Blick von außen mit seinem königlichen Charme und dem friedlichen Ambiente ringsum ist auf jeden Fall immer lohnenswert.