Im Gespräch mit Sandra Forster
Amira Pötsch/ 16. August 2023
Heute stellen wir Euch eine ganz besondere Frau und Gastronomin vor: Sandra Forster. Die kreative und visionäre Gastronomin mischt seit 2000 die Münchner Gastrozene mit ihren innovativen Konzepten kräftig auf. Zu ihren Erfolgsgeschichten gehören das Blitz Restaurant und Club auf der Museumsinsel, das orientalisch-vegetarische Restaurant Kismet in der Löwengrube, das Ausbildungsrestaurant Roecklplatz und Charlie‘s Bar. Alle Restaurants sind brandneue München Trail Kulinarik Partner, die wir Euch in Kürze vorstellen.
Ich treffe Sandra im Garten des Blitz Restaurants. Neben uns rauscht die Isar, ihre Kinder spielen noch zwischen den Tischen, denn nach unserem Interview geht‘s direkt in den Urlaub. Sandra strahlt Sympathie, Lockerheit und Coolness aus, und ich kann es kaum erwarten, mehr über ihre Geschichte und ihre Restaurants zu erfahren.
Eine unerwartete Reise in die Gastronomie
Sandra begann ihre gastronomische Karriere eher zufällig. Schon früh hatte sie den Wunsch nach etwas Eigenem, und im Alter von 18 Jahren eröffnete sie ein Tattoo- und Piercingstudio – ihre Art, sich früh selbstständig zu machen und Räume zu gestalten. Doch nach einiger Zeit spürte sie, dass das Thema für sie ausgedient hatte und sie sich etwas Neuem zuwenden wollte. Die Idee, ein Restaurant mit Bar zu eröffnen, kam auf, und so wurde sie zur Quereinsteigerin in die Welt der Gastronomie. Erst später absolvierte sie dann noch eine Ausbildung zur Köchin und Restaurantfachfrau.
Kreative Energie aus Leidenschaft
Die Kreativität und Energie, die Sandra in ihre Arbeit steckt, entspringt ihrer Leidenschaft, einzigartige Räume zu schaffen. Diese mit individuellem Interieur, köstlichen Speisen und Getränken zu füllen, ist für sie ständiger Ansporn. Inspiration findet sie vor allem auf Reisen, aber auch der Wandel der Branche und die sich ändernden Bedürfnisse der Gäste regen sie immer wieder zu neuen Konzepten an. Erfolg bedeutet für sie, das zu tun, was ihr Spaß macht.
Das Herzstück von Sandras Restaurants
Sandras Restaurants zeichnen sich durch ihre Einzigartigkeit aus: authentisch, kreativ und mit Herzblut geführt. Sie legt großen Wert auf die Lage, das Interieur und das hochwertige, köstliche, kulinarische Angebot ihrer Läden. Bei der Einrichtung setzt sie auf eine Mischung aus Upcycling und Stücken von Münchner Designern. Im Restaurant Blitz sind es zum Beispiel alte Wirtshausmöbel, die restauriert wurden und jetzt wieder zum Einsatz kommen. Aber Upcycling ist viel mehr als eine Stilfrage. Die Nutzung vorhandener Möbel und Ressourcen gibt ihr und ihrem Team außerdem die nötige Flexibilität und finanzielle Stabilität.
Den eigenen Werten treu bleiben
Auf die Frage, worauf sie in Bezug auf ihre Restaurants am meisten stolz ist, überlegt sie kurz, dann leuchten ihre Augen: „Dass ich das mit dem Vegetarisch durchgezogen habe.“ Zu einer Zeit, als vegetarische Restaurants noch nicht so populär waren, hat sie mutig an ihrer Überzeugung festgehalten und bereits 2005 ihr erstes veganes Restaurant eröffnet. Kein einfacher Weg. Anfangs bedeutete es nicht nur finanzielle Einbußen, sondern auch den Verlust von attraktiven Projekten. Aber Sandra stand zu ihrer Entscheidung und ist heute stolz darauf, dass sie ihren eigenen Weg gegangen ist und damit Erfolgsgeschichte geschrieben hat.
Nachhaltigkeit, Regionalität und Fairness
Auch wenn Sandra kein Fan von vegetarischen Ersatzprodukten ist, als Überzeugungsprodukte kommen sie schon mal auf die Karte. Ansonsten wird frisch und überwiegend mit regionalen Zutaten gekocht und auf Convenience-Produkte verzichtet. Dabei ist es ihr auch wichtig, das Angebot so fair wie möglich zu gestalten. Ein Hauptgericht mit Getränk für unter 20 Euro ist ebenso vorgesehen wie ein teurer Wein und mehrere Gänge. Niemand soll ausgeschlossen werden.
Zum Abschluss noch ein paar persönlichere Fragen an Sandra:
Wo gehst Du außerhalb Deiner eigenen Restaurants gerne essen?
Ich komme tatsächlich gar nicht so oft dazu auszugehen und wenn, dann probiere ich gerne etwas Neues aus – vor allem Sterne-Gastronomie. Als ausgebildete Köchin koche ich auch sehr gerne selbst, aber leider fehlt mir im Moment hierzu oft die Zeit. Wenn ich mal alt bin, würde ich am liebsten meiner Leidenschaft nachgehen und nur noch kochen.
Was kochst Du denn dann am liebsten?
Da bin ich unkompliziert und liebe Spaghetti Pomodoro. Easy, aber gar nicht so easy zu kochen, dass es wirklich gut schmeckt. Aber das mag ich am liebsten.
Die Kinder bestimmt auch 😉.
Was ist dein Lieblingsplatz in München?
Die Isar. Wir wohnen an der Isar und verbringen sehr viel Zeit dort. Das ist meine „Lebensader“ und gibt mir viel Energie, zum Beispiel wenn ich frühmorgens mit dem Hund durch die Isarauen streife.
Abschließend zeigt sich Sandra begeistert von unserem Gespräch über den München Trail und den nachhaltigen Ansatz für Städtetourismus. Sie betont auch die Bedeutung von Nachhaltigkeit und den respektvollen Umgang mit Ressourcen in der Gastronomie. Ihr Engagement und ihre Kreativität machen Sandra Forster zu einer herausragenden und inspirierenden Persönlichkeit in der Münchner Gastronomieszene.
Vielen Dank für die Zeit und das spannende Gespräch.